Taekwondo

Was ist Taekwondo  ?

Jedem, der auf der Suche nach der für ihn „richtigen“ Sportart ist, soll hier eine kurze Beschreibung als Wegweiser dienen. Als kurzer Einstieg bietet sich die Übersetzung des Wortes selbst an.

태권도

„tae“ bezeichnet alle Bein- und Fußtechniken

„kwon“ hingegen alle Arm- und Handtechniken.

das „do“ den geistigen Weg oder die begründende Philosophie ausdrückt.

Häufig wird Taekwondo kurz als „Weg des Fußes und der Hand“ bezeichnet, wobei zum „Weg“ hier die Doppeldeutung des Wortes zum Tragen kommt.

Werde selbst zu einem Meister !

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Taekwondo in Relation zu anderen Kampfkünsten

Wer nach den Unterschieden zu anderen Systemen wie dem ebenso bekannten Judo, Karate oder Jiu-jitsu fragt, wird von der Dynamik und Geschwindigkeit „unserer“ Beintechniken beeindruckt sein. Im Taekwondo wird ein Großteil der Kämpfe durch schnelle und harte Beintechniken entschieden. Im Vollkontakt wird zur Sicherheit der Sportler stets mit Vollschutz gekämpft. Das Repertoire der legalen Techniken ist dabei genau definiert und beiden Kämpfern bekannt.

In anderen Teildisziplinen des Taekwondo wie beispielsweise der Selbstverteidigung wird Wert auf realistische Szenarien gelegt. Hier werden – unter besonderer Rücksicht auf den Trainingspartner –  alle Techniken geübt.

Die Angaben zum Alter und der Herkunft des Taekwondo variieren je nach Quelle. Einig ist sich die Literatur lediglich über den Ursprung des Taekwondo vor fast 2000 Jahren in Korea. Auf eine intensive Abhandlung zur Geschichte und Entstehung verzichten wir hier daher bewusst. Wer sich vorab ausführlich über die formal-historischen Hintergründe des Taekwondo informieren möchte, wird über die große Auswahl einschlägiger und ausführlicher Literatur begeistert sein.

Wie mit jedem anderen Sport und jeder anderen Beschäftigung ist auch Taekwondo genau das, was man selbst daraus macht. Die Techniken und Rahmenbedingungen werden durch unsere Dach- und Fachverbände vorgegeben, das Ziel des Trainings definiert allerdings jeder für sich selbst. Die einen wollen einen Kampfsport erlernen, um sich körperlich zur Wehr setzen zu können, andere wiederum fasziniert die sportliche Herausforderung. Einige wollen sich profilieren oder imponieren, andere haben sich noch nie Gedanken dazu gemacht und lassen sich einfach treiben. Unsere Motivation für die Kampfkunst möchten wir hier gerne anreißen.

Warum „just Taekwondo e.V.“ ?

Wir sind – wie jeder der anderen Hamburger Vereine auch – etwas ganz Besonderes. Unser Sinn für Gemeinschaft und unser Gruppenzusammenhalt lassen sich kaum mit dem einer anderen Sportart vergleichen. Wer mit uns den Weg eines Taekwondoins gehen möchte, wird nicht nur körperlich gewandter und kräftiger, sondern reift auch geistig.

Das Selbstbewusstsein und damit das Selbstvertrauen wird gestärkt, innere Ruhe und Gelassenheit stellen sich ein und die allgemeine Aufmerk- und Wachsamkeit nimmt zu, was sich nicht selten bereits nach kurzer Zeit in besseren Schulnoten oder höherer Arbeitsleistung bemerkbar macht.

Bei uns findest Du keine Mitschüler und Sparringspartner, sondern Freunde, die Deinen Weg teilen. Unser Team hält stets zusammen und ist für einander da – jeder steht für den anderen ein. Wir leben Tugenden, da langsam in Vergessenheit zu geraten drohen. Bist Du bereit für unser Team?

Unser Wappentier – Warum eine Gottesanbeterin?

Viele Vereine schmücken mit ihr Wappen mit großen, mächtigen oder gefährlichen Tieren. So sieht man häufig Panther, Tigerköpfe, Bärentatzen, Skorpionsstachel und dergleichen. Wenn auch manchmal nicht so deutlich kommuniziert, drücken diese Symbole und Metaphern stets Kraft und Überlegenheit aus – besonders in den Kampfkünsten oft eine gelungene und logisch richtige Adaption aus dem Tierreich.

Warum wir uns bewusst gegen eine solche Darstellung entschieden haben und stattdessen ein augenscheinlich zunächst kleines und harmloses Insekt als Wappentier führen, möchten wir Dir in diesem Abschnitt kurz erläutern.

Die Gottesanbeterin hat in der Mythologie mit ihren auffälligen Verhalten schon in frühster Zeit die Neugier der Menschen erregt und Anlass zu den verschiedensten Fabeln gegeben. Meist wird sie in der typischen Lauerstellung mit den angezogenen Fangbeinen dargestellt. Diese Haltung erinnert an die Bet-Haltung des Menschen und hat dem Insekt den Beinamen Gottesanbeterin eingebracht. Die Gottesanbeterin ist nicht nur eine perfekte Jägerin, sondern auch eine Meisterin des Überraschungsangriffes. Mit ihrer grün-braunen Farbe im Laubwerk kaum erkennbar, wartet sie regungslos auf ihre Beute. Während sie so stundenlang in absoluter Stille ausharrt, beobachtet sie mit scharfem Blick alles, was an ihr vorbeigeht. Wenn der richtige Augenblick gekommen ist, schlägt die Gottesanbeterin in einem für ihren Gegner völlig unvorhersehbaren Angriff blitzschnell zu. Der Schlüssel zu diesem Überraschungsangriff ist das vorausgehende, absolut bewegungslose Warten im Verborgenen. Japanische Samurai-Krieger zollen der Gottesanbeterin dank dieser Technik seit jeher großen Respekt und schmücken ihre Schwerter häufig mit dem Symbol der Gottesanbeterin.

Der Wissenschaftliche Name Mantis stammt aus dem Griechischen und heißt Prophet oder Wahrsager – wird oft aber auch als „der Göttliche“ übersetzt. Häufig wird die Gottesanbeterin mit Hekate – der Göttin der Magie – in Verbindung gebracht. Demnach war Hekate in der griechischen Mythologie die Göttin der Zauberkunst, der Nekromantie, des Spuks und der Wegkreuzungen. Dies wurde sie durch ihre frühere Aufgabe als Göttin der Schwellen, Übergänge und Wächterin der Tore zwischen den Welten. In dem alten Ägypten galt die Gottesanbeterin als mystisches Wesen und wurde als Begleiter der Toten in einer ausgehöhlten Bronzefigur in bandartige Leinen – ähnlich einer Mumie – eingewickelt. Sogar im legendären Totenbuch der Ägypter wird sie erwähnt. Die Metamorphose der Gottesanbeterin symbolisiert darin das „Stirb und Werde“ und zeichnet damit den Kreislauf des Lebens. Grafische Darstellungen des mystischen Insekts aus der damaligen Zeit sind allerdings äußerst rar. Eine Zeichnung fand man im Grab des berühmten Pharao Ramses des Zweiten, der Ägypten vor mehr als dreitausend Jahren regierte.

In der Ruhe liegt die Kraft

Neben der asiatischen Kultur werden Legenden und Mythen über die Gottesanbeterin auch in der afrikanischen Tradition weitergegeben. Hier ähneln sie den Kojote-Geschichten der Indianer aus den Großen Ebenen und den Raben-Geschichten der Indianer von der Westküste des Pazifiks. So war die Gottesanbeterin beispielsweise Mitglied des Stammes der Kalaharie-Buschmänner. Immer wenn sie oder der Stamm in Schwierigkeiten geriet, entfernte und versteckte sie sich. Dann fiel sie in einen tiefen Schlaf und träumte von einer Lösung für das Problem. Die Moral dieser afrikanischen Sagen ist die Lehre zu lernen, das äußere Bewusstsein zur Ruhe zu bringen und in sich zu gehen. So können wir auf physischer, emotionaler, mentaler und spiritueller Ebene an einer großen Kraft teilhaben. Diese Stille kann eine Meditation oder Kontemplation oder sogar ein Schlaf oder Traum sein. Die antiken Mystiker sprachen von sieben Ebenen des Schweigens, deren erste die Kontemplation und die letzte der Tod ist. Dazwischen liegen Dimensionen die unserem Leben ungeheure Kraft verleihen können. Wenn wir Stille erfahren, so öffnen wir uns auch für Prophezeihungen. Die Gottesanbeterin gibt zwar vor, für das Treiben der Welt verschlossen zu sein, aber in Wahrheit drückt ihre Körperhaltung vollkommene Wachsamkeit aus. Die Gottesanbeterin nimmt weitaus mehr wahr, als sie offenbart. All dies gehört zu den Lehren der Gottesanbeterin. Sie zeigt uns, wie wir die Außenwelt zur Ruhe bringen, damit wir zur richtigen Zeit sicher, genau und machtvoll handeln können.

„Während die Gottesanbeterin die Zikade vor ihr fängt, greift sie der Spatz von hinten an.“

Dieses chinesische Sprichwort warnt davor, sich über einen frühen Sieg zu freuen, während man die unsichtbare Gefahr außer Acht lässt. Dieses Sprichwort ist nicht nur seit 2000 Jahren in China sehr populär, sondern auch ein Indiz dafür, dass die Ruhe und Kraft der Gottesanbeterin schon früh erkannt wurde.

Die Legende von der Gottesanbeterin und dem König

Es war einmal vor vielen Jahrhunderten, zur sogenannten Krieg-Länder-Zeit, der König von dem Land Yue unterwegs zu einem Racheangriff auf das Land Wu. Wu war jedoch stärker als Yue, deshalb waren die Soldaten nicht im hohen Kampfgeist und so hatte der König große Sorge. Plötzlich sah er eine Gottesanbeterin mitten im Weg, die mit ihren zwei ausgestreckten und außergewöhnlichen Armen die Kriegsfuhrwerke bedrohte. Blitzschnell kam der König auf eine Idee und befahl das Anhalten aller Fuhrwerke. Genau wie erwartet, fragten seine Generäle und Soldaten nach dem Grund. Seine Antwort war einfach: „Weil die Gottesanbeterin da vorne versuchte, die Fuhrwerke mit zwei Vorderbeinen aufzuhalten.“ Darauf lachten alle laut. Einige schlugen sogar vor, die Gottesanbeterin zu überfahren. Der König jedoch blieb ernst und befahl, dass alle Kriegsfuhrwerke um die Gottesanbeterin herum fahren sollten. Darüber hinaus befahl er, dass alle Soldaten die Gottesanbeterin wegen ihres Mutes salutieren mussten, wenn die Fuhrwerke an ihr vorbei kamen. Die Soldaten waren tief gerührt und kämpften später im Krieg so siegreich wie noch nie zuvor.

Heutzutage spricht man in China noch von „Den Wagen mit Gottesanbeterin-Beinen anhalten“. Allerdings ist dieses Sprichwort heute negativ besetzt, da es ausdrückt, dass man etwas Unmögliches versucht. In jedem Fall bezieht sich die ursprüngliche Bedeutung auf den Mut der Gottesanbeterin.

Die Legende von Meister Wang Lang

Es war einmal vor ungefähr 600 Jahren während der Ming-Dynastie der Kung Fu-Meister Wang Lang, der bereits im Shaolin-Tempel das Kung Fu erlernt hatte. Eines Tages zog Wang Lang aus und traf unterwegs Shan Tong, einen anderen Kung Fu-Meister. Shan Tong konnte beide Arme in eine Richtung so voreinander halten, dass sich seine Reichweite verdoppelte. Die beiden Meister entschieden, einen Kampf durchzuführen um festzustellen, wessen Kung Fu das Bessere war. Dieser Kampf dauerte drei Tage und drei Nächte, doch Wang Lang konnte seinen Gegner Shan Tong noch nicht einmal erreichen. Als Wang Lang während einer Pause an einem Baum lehnte, versuchte er angestrengt über eine Methode zum Sieg nachzudenken. Da bemerkte er eine Gottesanbeterin, die gerade von dem Baum herunter krabbelte. Spielend griff er mit einem Zweig nach ihr. Immer wenn der Zweig sie fast erreichte, wandte sie ihren Kopf von ihm ab und bewegte ihren Körper so geschickt, dass sie dem Zweig bei jedem Angriff ausweichen konnte, obwohl dieser viel länger war als sie selbst.

Viele Tage experimentierte Wang Lang mit der Gottesanbeterin und fand heraus, dass sie sehr schnell war, weil ihre Vorderbeine abwechselnd nach vorne links und hinten rechts griffen und umgekehrt. So konnte sie sich gleichzeitig mit einem Bein festhalten und mit dem anderen Angreifen. Plötzlich begriff Wang Lang ihre Techniken und wusste was er tun sollte. Also kämpfte er noch einmal gegen Shan Tong und besiegte ihn schließlich durch seine neuen Kampftechniken.

Daraufhin nahm Wang Lang die Gottesanbeterin mit in den Shaolin-Tempel und spielte jeden Tag mit ihr und dem Zweig. Nach einigen Monaten konnte Wang Lang ihre Bewegungen nachmachen und schließlich beherrschte er alle Techniken der Gottesanbeterin. Eines Tages trainierte Wang Lang unter einem Baum und zog sein Gewand aus, das er auf den Boden legte. Ein frecher Affe nahm Wang Langs Gewand und lief weg. Wang Lang folgte ihm, konnte aber den Affen nicht einholen. Nach einem halben Tag hatte der Affe genug Spaß gehabt und warf das Gewand weg. Er verließ seinen Verfolger Wang Lang, der völlig erschöpft war.

Wang Lang war sehr betrübt, dass er trotz seiner Schnelligkeit den Affen nicht erreichen konnte. Darum studierte er nun die Fußabdrücke des Affen und begann mit dem Training seiner Beinbewegungen. Als er alle Schritte und Sprünge des Affen beherrschte, kombinierte er dessen Beinbewegungen mit den Handtechniken der Gottesanbeterin.

So erfand Wang Lang den weltbekannten Praying Mantis Kung Fu-Stil. Wang Lang wird heute in der Literatur wegen seiner Erfindung dieser Kampfmethode als einer der bekanntesten Kung-Fu Meister der Ming-Dynastie genannt.